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Inspector Barnaby

Mai 9, 2013

Diese englische Krimireihe läuft ja nun schon ziemlich lange im deutschen Fernsehen und viele Fans werden vielleicht niemals eins der Bücher gelesen haben, auf denen zumindest zu Beginn die Figuren basieren. Ich selbst habe auch nur einige Bücher von Caroline Graham gelesen und sie sind wirklich sehr anders als die Verfilmung. Einige haben mir gefallen, andere nicht – das wiederum ist ähnlich wie in der Serie.
Viele Diskussionen im Internet drehen sich um die Nebenrollen der Serie: neben Ehefrau und Tochter von Inspector Barnaby gibt es immer den zweiten Ermittler. Und da ist die Frage: wer ist der Favorit der Zuschauer?
Sergeant Gavin Troy (1997-2003, 2008)
Sergeant Dan Scott (2004-2005
DS Ben Jones (2005-)
Ich persönlich finde keinen von ihnen schlecht, aber ich mochte diese vertrottelt-charmante Art von Troy schon sehr gern. Sicher, irgendwann wäre sie wohl unglaubwürdig geworden, aber solange er dabei war, hat es Spaß gemacht.
Richtig ärgerlich dagegen finde ich den Umgang des ZDF mit dieser Serie. Es ist toll, dass sie englische Filme einkaufen und synchronisieren (geht in Deutschland nicht ohne), aber warum muss man die komplette Reihenfolge durcheinanderwirbeln? Die Geschichten haben nun mal durch die Nebenfiguren eine sehr deutliche Chronologie, auch einige der Fälle bauen aufeinander auf – wie kann man das einfach ignorieren? Mich ärgert das, insbesondere weil auch die deutschen DVD-Staffeln genauso durcheinander erscheinen.
Ich habe mir jetzt mal eine Sortierung gebastelt – vermutlich gibt es das auch schon auf anderen Seiten, aber ich bin da noch nicht so richtig fündig geworden … und daher ergänze ich meine Tabelle hier mal:

Originaltitel

Season

Deutscher Titel

Staffel

The Killings at Badger’s Drift Pilotfilm Tod in Badger’s Drift Staffel 1
Written In Blood Season 1 Blutige Anfänger Staffel 1
Death of a Hollow Man Season 1 Requiem für einen Mörder Staffel 1
Faithful unto Death Season 1 Treu bis in den Tod Staffel 9
Death in Disguise Season 1 Ein böses Ende Staffel 1
Death’s Shadow Season 2 Der Schatten des Todes Staffel 2
Strangler’s Wood Season 2 Der Würger von Raven’s Wood Staffel 2
Dead Man’s Eleven Season 2 Sport ist Mord Staffel 2
Blood will out Season 2 Mord auf der Durchreise Staffel 12
Death of a Stranger Season 3 Ein Toter, den niemand vermisst Staffel 9
Blue Herrings Season 3 Drei tote alte Damen Staffel 9
Judgement Day Season 3 Der Mistgabel-Mörder Staffel 2
Beyond the Grave Season 3 Der Fluch von Aspen Tallow Staffel 3
Garden of Death Season 4 Der Garten des Todes Staffel 3
Destroying Angel Season 4 Ein Männlein stirbt im Walde Staffel 3
The Electric Vendetta Season 4 Der Tote im Kornkreis Staffel 3
Who killed Cock Robin Season 4 Leichen leben länger Staffel 10
Dark Autumni Season 4 Morden, wenn die Blätter fallen Staffel 10
Tainted fruit Season 4 Die Frucht des Bösen Staffel 13
Market for Murder Season 5 Mord mit Rendite Staffel 14
A Worm in the Bud Season 5 Die Hexe von Setwale Wood Staffel 4
Ring out your Dead Season 5 Glockenschlag zum Mord Staffel 4
Murder on St. Malley’s Day Season 5 Mord am St. Malley’s Day Staffel 4
A Talent for Life Season 6 Der Tod und die Lady Staffel 14
Death and Dreams Season 6 Trau, schau, wem! Staffel 4
Painted in Blood Season 6 Der Tod malt mit Staffel 14
A Tale of two Hamelts Season 6 Das Haus des Satans Staffel 5
Birds of Prey Season 6 Unglücksvögel Staffel 15
The Green Man Season 7 Blut ist dicker Staffel 5
Bad Tidings Season 7 Immer wenn der Scherenschleifer Staffel 15
The Fisher King Season 7 Grab des Grauens Staffel 15
Sins of Commission Season 7 Der Club der toten Autoren Staffel 5
The Maid in Splendour Season 7 Tod im Liebesnest Staffel 16
The Straw Woman Season 7 Brennen sollst du! Staffel 5
Things That Go Bump in the Night Season 8 Nachts, wenn du Angst hast Staffel 6
Dead inthe Water Season 8 Nass und tot Staffel 13
Ghosts of Christmas Past Season 8 Haus voller Hass Staffel 16
Orchis Ftatalis Season 8 Die Blumen des Bösen Staffel 15
Bantling Boy Season 8 Erben oder sterben? Staffel 6
Second Sight Season 8 Blick in den Schrecken Staffel 16
Hidden Depths Season 8 Tief unter der Erde Staffel 16
Sauce for the Goose Season 8 Die Leiche ist heiß Staffel 17
Midsomer Rhapsody Season 8 Melodie des Todes Staffel 6
The Hosue in the Woods Season 9 Fluch über Winyard Staffel 6
Dead Letters Season 9 Die tote Königin Staffel 7
Vixen’s Run Season 9 Der Krieg der Witwen Staffel 7
Down Among the Dead Season 9 Die Spur führt ins Meer Staffel 7
Four Funerals & a Wedding Season 9 Erst morden, dann heiraten Staffel 7
Country Matters Season 9 Pikante Geheimnisse Staffel 17
Death in Chorus Season 9 Tote singen nicht Staffel 8
Last Year‘ Model Season 9 Mörder-Falle Staffel 8
Dance with the Dead Season 10 Tanz in den Tod Staffel 8
The Animal Within Season 10 Das Tier in dir Staffel 10
King’s Crystal Season 10 Ein Sarg aus China Staffel 10
The Axeman Cometh Season 10 Mord mit Groove Staffel 8
Death and Dust Season 10 Denn du bist Staub Staffel 13
Picture of Innocence Season 10 Kameraschüsse Staffel 9
They Seek Him Here Season 10 Mit Gift und Guillotine Staffel 11
Death in a Chocolate Box Season 10 Geliebt, gejagt, getötet Staffel 12
Shot at Dawn Season 11 Wenn der Morgen graut Staffel 13
Blood Wedding Season 11 Ganz in Rot Staffel 14
Midsomer Life Season 11 Leben und Morden in Midsomer Staffel 12
Left for Dead Season 11 Kind des Todes Staffel 11
The Magician’s Nephew Season 11 Der Wald der lebenden Toten Staffel 12
Days of Misrule Season 11 Ein missratener Sohn Staffel 11
Talking to the Dead Season 11 Die Untoten von Barton Woods Staffel 11
The Dogleg Murders Season 12 Mord – nur für Mitglieder Staffel 17
The Black Book Season 12 Morden ist auch eine Kunst Staffel 17
Secrets and Spies Season 12 Sportler und Spione Staffel 18
The Glitch Season 12 Sag Ja und stirb! Staffel 18
Small Mercies Season 12 Böse kleine Welt Staffel 18
The Creeper Season 12 Über den Dächern von Chattham Staffel 18
The Great and the Good Season 12 Schreie in der Nacht> Staffel 19
The Made-to-Measure Murders Season 13 Du musst dran glauben Staffel 19
The Sword of Guillaum Season 13 Köpfen ist auch keine Lösung Staffel 19
Blood on the Saddle Season 13 Blut am Sattel Staffel 19
The Silent Land Season 13 Geisterwanderung Staffel 20
Master Class Season 13 Mord von Meisterhand Staffel 20
The Noble Art Season 13 Unter der Gürtellinie Staffel 20
Not in My Back Yard Season 13 Eine Schande für das Dorf Staffel 20
Fit for Murde Season 13 Gesund aber tot Staffel 20
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Vampire

Juli 28, 2012

Ja klar, eigentlich sollte dies so langsam vorbei sein. Aber – ich bin ja später eingestiegen, also darf ich wohl noch ein bisschen darin schwelgen. Ich bin seit einiger Zeit bei Hörbüchern mehr oder weniger komplett auf die englischen Originalfassungen umgestiegen, weil ich hoffe, das Hörverständnis wird dadurch irgendwann besser. Und wenn man nicht nur die Klassiker hört, scheint das auch zu funktionieren. Und bei meinen Hörbüchsuchen bin ich dann auf die Love at stake Serie von Kerrelyn Sparks gestossen.
Worum es bei ihren Vampiren geht:
Eine Gruppe von Vampiren ernährt sich von synthetischem Blut. Der Erfinder desselben ist Roman Draganesti , ein ehemaliger Mönch und inzwischen hochbegabter Erfinder von Fusion cuisine – Essen aus Blut und Schokolade oder Blut und Whisky oder …. ich denke, es erklärt sich so. Die Vampire ernähren sich inzwischen komplett aus Flaschen und schützen so die Menschen. Eine andere Gruppe dagegen – die Malcontents oder wie sich selbst nennen: True ones“ arbeiten gegen Roman und seine Freunde und wollen die alten Bedingungen wieder herstellen. Sie trinken von Menschen und geniessen es, diese dabei zu quälen oder zu töten. Ein klassischer Gegensatz von Gut und Böse also.
In jedem der Romane wird die Geschichte eines Mitglieds dieser ersten Gruppe von Vampiren geschildert, verwoben in eine -natürlich- Liebesgeschichte. Und, ganz klar, gerade die Männer sind dabei die heroischen Helden aus der Vergangenheit mit dem Benehmen von Galanen. Und ja: die Geschichten sind vorhersehbar. Aber: sie sind auch nett erzählt.

Im ersten Teil „How to Marry a Millionaire Vampire“ ist schon das Setting sehr gut gemacht: Roman verliert auf seine ungewöhnliche Art einen seiner Fangzähne und benötigt dringend und sehr eilig die Hilfe eines Zahnarztes. Dabei stösst er auf Shanna, die dummerweise kein Blut sehen kann. (Okay, das fand ich schon ziemlich heftig – immerhin ist sie Ärztin, aber es gibt eine logische Aufklärung, also ….) Wie’s weitergeht und welche Figuren dabei so eingeführt werden, mag ich nicht verraten. Nur so viel: der zweite Band „Vamps and the City“ ist so visuell, dass ich ihn mir sofort als Film vorstellen konnte und praktisch darauf warte, dass das jemand umsetzt. Mehr verrate ich nicht, nur dass es für alle Figuren unterschiedliche Lösungen gibt und somit sogar so etwas wie Spannung auftaucht.
Überhaupt die Figuren: da sind wirklich sehr nette Ideen eingearbeitet und vieles wird auch erst im Laufe der Bücher aufgelöst, aber bereits früh schon angedeutet. Der junge Iain, der immer für 15 gehalten wird und deshalb immer wieder auf Schwierigkeiten stösst. Die Schotten und ihre Kilts, Dr. Fang oder was aus dem Baby Konstantin werden kann, das nicht ganz menschlich ist. Es gibt immer kleine nette Einfälle, die die Geschichten liebenswert machen. Ich bin inzwischen bei Teil vier angekommen und freue mich weiterzuhören.
Denn auch bei der Audioversion wurde klug gehandelt: jedes Buch wird von einer anderen Sprecherin eingelesen. Das passt -bis jetzt- perfekt.
Was mir nicht ganz so gut gefällt sind die Cover. Teil 1 (s.o.) ist okay, aber ab Band 3 gefallen sie mir nicht. Oder richtiger: danach würde ich nicht greifen. Aber über Geschmack will ich jetzt nicht streiten und mir ist es bei der Audioversion sowieso egal.
Insgesamt bedeutet das für mich : die Vampire werden mich weiterhin begleiten.

 

 

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Readmill – ein neues Projekt für mich

Juli 25, 2012

Vor einiger Zeit gab es einen Artikel in irgendeiner Zeitschrift über Readmill und irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, was da passiert, wie es funktioniert. Hat mich aber neugierig gemacht: Bücher teilen, Leseerfahrungen teilen – das muss ich mir doch mal anschauen. Und da mein Smartphone auch E-books anzeigen kann, war das einen Versuch wert. Konnte ich doch gleich probieren, ob Ebooks auch etwas für mich sind. Also schnell mal nach Ebooks gesucht, die mich interessieren. Die Klassiker sind ja oft/meist gratis und für Versuche gut geeignet. Dann bei Readmill angemeldet und los geht’s. Erstes Problem: mein Readtracker möchte Seitenzahlen. Wo soll ich die denn hernehmen? Mein Reader zeigt mir doch nur Prozentzahlen an? Für’s erste Buch also Seitenzahlen ermittelt und in Prozente umgerechnet. Bisschen lästig, aber okay für einen Versuch. Dann also los mit dem Lesen. Mmmh, mein Smartphone ist nicht so groß, aber es geht. Ist wohl eher was für kurze Zeiträume, nichts für einen Nachmittag im Garten oder im Sessel. Dafür ist es das falsche Lesegerät. Aber es funktioniert und ich habe mich dran gewöhnt. Leider liest niemand sonst das Buch bei Readmill und so muß wohl ich die erste sein, die einen Kommentar abgibt. Traue ich mich? Erstmal weiterlesen.
Inzwischen habe ich mich durch zwei Drittel des Buches gelesen und finde es manchmal ganz praktisch, dass eine kleinere Tasche für unterwegs reicht. Aber: wenn ich mehr Ebooks lesen möchte, muss ein richtiger Reader her. Und was Readmill angeht: ich bin immer noch nicht wirklich schlauer, aber ich werde weiter schauen, wie es funktioniert, was es da so Neues gibt und ob ich ein paar gute (Lese-)Tipps finde. Just for fun.

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Lesen oder Hören und mehr

Juli 14, 2012

Immer mal wieder passiert es, dass ich ein Buch lese und noch Jahre später kann ich genau sagen, wo ich es gelesen habe. So hat mich Harry Potter and the Goblet of Fire  zum Beispiel auf einer langen Bahnfahrt nach Rügen begleitet – acht Stunden sind ja auch lesenswerte Zeit. Zwischenzeitlich war der Zug wirklich sehr gut gefüllt und ich habe das wohl auch bemerkt, aber es hat mein Versinken eigentlich überhaupt nicht gestört. Allerdings erinnere ich mich genau an die Situation drumherum, wenn ich das Buch in die Hand nehme, nochmal lese oder einfach auch so. Im vorletzten Jahr war es Club Dead als Audioversion und der Strand von Norderney. Eigentlich hat das Buch ja kein See-Feeling, aber in meinem Kopf rauscht die Nordsee dazu. Und in diesem Jahr? Ja, es ist wieder passiert. Ein langer Spazierweg durch grüne Wälder und Wiesen zum Leuchtturm und Vamps and the City durfte dabeisein. Bei Filmen ist es anders: da erinnere ich mich nicht unbedingt in welchem Kino ich sie gesehen habe, sondern mit wem ich sie gesehen habe. Es gibt Filme, die sehr Begleitungen verbunden sind, weil gemeinsam gelacht, gelästert oder einfach nur geschaut wurde. Aber auch hier: das funktioniert nicht mit jedem Film. Merkwürdig, was der Kopf so mit abspeichert.

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Mal wieder Kinozeit

Dezember 6, 2011

und damit endlich mal wieder etwas, worüber sich ein bisschen zu schreiben lohnt:

Jane Eyre – Making of

Die Geschichte der Jane Eyre ist schon oft verfilmt worden. Ein Blick in die International Movie Database zeigt dies ziemlich deutlich. Nicht immer hält man sich dabei an die Vorlage, modernisiert Geschichte und Text, kürzt, fügt hinzu,…

In diesem Fall habe ich das Gefühl, dass sich der Film in großen Bereichen sehr nah an das Buch hält. Die Geschichte ist eher düster und der Film erzählt viel in Bildern, die die Stimmungen meist sehr gut einfangen. Dazu ist der Film wirklich gut besetzt. Mia Wasikowska als Jane Eyre entspricht zumindest meinem Bild der Figur: eher unscheinbar, aber mit Stahl darunter, farblos scheinende Augen, zurückhaltend, aber weiss was sie will. Darüber hinaus habe ich mich mal wieder über die Besetzung von Sally Hawkins und Jamie Bell gefreut. Musste etwas grübeln, weil ich letzteren wirklich sehr lange nicht mehr in einem Film gesehen habe.
Fazit: ein gelungener Kinobesuch und wenn sich die Gelegenheit noch ergibt, würde ich ihn gern auch noch im Original sehen.

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Episodenlesen?

August 1, 2011

Was halte ich als Leserin von diesem Einstieg in ein Buch:
Man kann das Buch Wort für Wort oder quer lesen. Falls Sie Abschweifungen nicht mögen, konzentrieren Sie sich einfach auf den Hauptstrang: die Kapitel von Wilma, Tomas und Alba.“
[Aus dem Vorwort, Seite 5]

Sagt dieses Vorwort der Autorin nun mehr über ihre Haltung zu ihren Lesern oder zu ihrem eigenen Text aus? Und worauf soll ich mich da einlassen? In einem Sachbuch okay, aber ein Roman, den ich gar nicht komplett lesen „muß“?

Aber mal zum Inhalt: mehrere Personen haben eine Gruppenreise in die Antarktis gebucht. Sie alle haben Träume, Bürden, Wünsche im Gepäck (aber wer hat das nicht?) Manche suchen Aufmerksam, Menschen, Vögel … Amüsant sind die Beobachtungen von Alba in ihrem Notizbuch „Über die Entstehung der Unarten“ – ihre Vergleiche zwischen Tier- und Menschenwelt haben tatsächlich unterhaltsamen Charme. Die übrigen Geschichten sind zwar auch ordentlich erzählt, aber wenn schon dauernd die Perspektive wechselt, dann sollte vielleicht auch ein wenig Stil und Sprache wechseln. Immerhin wird ein Journalist in den Dreißigern sich anders ausdrücken als eine weitgereiste Mittsiebzigerin, oder nicht?

Insgesamt hat mich das Buch an eine schwedische Reise mit dem Traumschiff in die Antarktis erinnert und das Ende trägt zu diesem Eindruck wirklich bei. Für mich war dies ein enttäuschendes Buch. Ich mochte Mazettis „Kerl vom Land“, weil die Figuren gut geschildert waren, die Geschichte Überraschungen enthielt und gut erzählt war. In diesem Buch „Mein Leben als Pinguin“ fehlt mir irgendwie von allem etwas. Schade …

und vielleicht (!) noch eine halbe Rose mehr

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Annäherung an eigenwillige Verwandte

Juli 12, 2011

Das könnte sicherlich nicht nur auf meine Familie passen, in diesem Fall ist es aber tatsächlich ein Buch über England, die Engländer, über Klischees und was es noch so alles gibt: England, glorious England von Holger Ehling.

Mir fiel das Buch über die Bundeszentrale für politische Bildung in die Hände, die ja eine Riesenauswahl an (nicht nur) Sachtiteln im Angebot hat und die man für ganz wenig Geld erwerben kann.

Das Buch bietet einen Einblick in viele deutsche Klischees zu Engländern, z.B. die stiff upper lipp, das englische Essen und Wetter, der englische Garten oder einen schrägen Ritt durch die englische Geschichte anhand der englischer „Wunder“ und „Helden“ wie Stongehenge, Robin Hood, Big Ben …
[Wer mehr wissen mag, hier geht’s zum Inhaltsverzeichnis]

Das Buch ist wirklich interssant und unterhaltsam – eine Mischung, die nicht jedem gelingt. Aber Ehling packt viel Humor in seine Betrachtungen und stellt selber fest, dass „dieses Buch gar nicht den Anspruch hat, in Konkurrenz zu treten zu tiefschürfenden, akademischen Werken“ (S. 215). Er beschreibt, erzählt und kommentiert mit einer Art liebevoller Zuneigung, die aber nicht unkritisch ist. Es bringt einem das Land auf nette Weise näher und wenn man – wie ich – einen hohen englischen Literaturkonsum hat, ergänzt es das Bild wirklich sehr schön. Und wer wollte nicht schon immer mal mehr über Käserollen wissen, das Rezept von Bubble and Squeak kennenlernen oder die Cricketregeln auf einer kleinen Seite erklärt bekommen. (Btw: ich hab’s trotzdem nicht verstanden.)
Mir hat das Buch gefallen. Bisschen gefehlt hat mir der englische Film und die Literatur – das ist mir etwas zu kurz gekommen. Aber das nächste Buch kommt ja ganz bestimmt.

P.S.: Wer noch mehr lesen mag, auch Bill Bryson hat ein interessantes Buch über England geschrieben: Notes from a small island oder Reif für die Insel: England für Anfänger und Fortgeschrittene.

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Nur mal ein Lebenszeichen

Mai 9, 2011

weil ich im Moment so selten hier vorbeikomme und auch nichts zu erzählen habe. Dafür habe ich aber das Outfit mal frühlingsmässig angepasst und freue mich jetzt auf meinen Urlaub. Bis bald ….
Und für die Zwischenzeit

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Lesen geht grad‘ nicht

Februar 18, 2011

Aus verschiedenen Gründen klappt es grad mit dem Lesen einfach nicht. Der englische Pratchett fordert von mir Konzentration und Wohlwollen und zieht sich daher einfach hin. Dazu noch wenig Lesezeit, müde Augen, den Kopf einfach woanders (möchte jemand für mich Wohnung suchen?) – aber irgendwann ist auch das Buch ausgelesen.

Dafür habe ich ganz viel gehört: bei der Hausarbeit, beim Räumen, in der Bahn und beim Sport und dabei sind mir wirklich tolle Hörbücher begegnet:

Amokspiel von Sebastian Fitzek, gelesen von Simon Jäger und Strong Poison von Dorothy L. Sayers, gelesen von Ian Carmichael.

In Amokspiel geht es um ein Geiseldrama im Radiosender. Jede Stunde spielt der Geiselnehmer ein Spiel mit seinen Gefangenen und der Bevölkerung: er ruft an und wird die richtige Parole gesagt, darf die Geisel gehen. Der Geiselnehmer fordert seine Lebensgefährtin zurück, die bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Unmöglich? Nein, denn der Unfall war vorgetäuscht und die Zeit läuft.

Ich habe vor längerer Zeit mal „Das Kind“ gehört und war nicht sonderlich überzeugt, aber dieses Hörbuch ist wirklich klasse. Die Geschichte ist gut konzipiert und auch, wenn irgendwann klar wird, was vor sich geht, liest Simon Jäger die Geschichte so toll, dass das fast egal ist. Er schafft es in den Telefonaten zwischen Geiselnehmer und Kriminalpsychologin die sich entwickelnde Beziehung darzustellen und die Figuren sehr präsent zu gestalten. Das funktioniert natürlich nur, weil es auch der Text hergibt. Daher auch ein Lob an S.Fitzek. Er hat wirklich gute Handlungsstränge zusammen- und „Verwicklungen“ eingebaut, die vielleicht nicht für die ganz große Überraschung sorgen, aber die Figuren nachvollziehbar und real machen.

Echter Hörgenuß.

Strong poison musste ich einfach hören, weil ich vor etlichen Jahren die Lord Peter Wimsey-Krimis von Dorothy L. Sayers verschlungen habe. Sie waren mein Einstieg ins Genre und haben mein Bild von Krimis nachhaltig geprägt. Bin nicht so der Typ für eklige Leichen, Psychopathen und nervenzerreißende Spannung. Mag Ermittler, die auch ein eigenes Leben führen, von dem man etwas erfährt und da dürfen es auch skurrile Gestalten sein.

In diesem Fall steht Harriet Vane vor Gericht. Sie ist des Mordes an ihrem ehemaligen Geliebten angeklagt und soll zum Tod verurteilt werden. Lord Peter hat nur einen Monat um ihre Unschuld zu beweisen, denn er hat sich Hals über Kopf in sie verliebt. Doch wer hat Phillip Boyes das Arsen ins Essen gemischt und wie?

Selbstverständlich löst Lord Peter diesen Fall, aber die Ermittlungsmethoden sind sehr unterhaltsam. Wenn Miss Climpson sich auf die Scéance einlässt und dabei Blechdosen zum Klicken bringt, Bunter seinen Charme bei der Köchin spielen lässt oder Miss Joan Murchison Unterricht im Schlösserknacken bekommt, macht es einfach Spaß der Story zu folgen.

Ich mag die Dialoge zwischen Peter und Harriet, die hier eher tragikomisch sind. In „Gaudy night“ – meinem Lieblingsbuch der Reihe – sind sie noch unterhaltsamer. Sie machen nur einen kleinen Teil im Gesamtbuch aus, aber gehören für mich zu den Highlights des Buches.

Ian Carmichael liest im Großen und Ganzen gut, wenn er auch hin und wieder bei den Frauenstimmen übertreibt. Da wäre weniger mehr. Trotzdem hoffe ich, dass ich noch mehr von den Hörbüchern der Reihe auf die Ohren bekomme, am liebsten ungekürzt.

Beide Hörbücher bekommen daher von mir 4,5 von 5 Schneebällen 😉

Und jetzt freue ich mich auf’s Wochenende. Habe eben noch Hörtipps von sunsy gelesen und vielleicht schafft es dieser ja auf meinen Stick.

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Buchstart

Januar 30, 2011

Irgendwie komme ich derzeit einfach nicht zum Schreiben. Das neue Jahr beginnt arbeitstechnisch intensiver als gehofft und auch privat bleibt derzeit nicht so viel Zeit zum Lesen und Schreiben. Aber immerhin ist es mir gelungen ein paar wirklich schöne Hörbücher zu hören.

Das erste war Arkadien brennt von Kai Meyer, den ich wirklich fast immer sehr mag.

In diesem zweiten Teil der Arkadien-Reihe reist Rosa nach New York und versucht sich eine Auszeit als Capo zu gönnen. Gelingt ihr jedoch nicht, denn die Mafia ist auch dort präsent und bringt sie in brenzlige Situationen. Ausserdem erfährt sie einiges aus der Vergangenheit ihres Vaters, das ihr keine Ruhe lässt. Zurück in Sizilien versucht sie mehr zu erfahren, aber wem kann sie eigentlich noch trauen? Ihr Jurist versucht sie zu erpressen, die anderen Capi wollen sie loswerden und Alessandro rückt durch ein Video ebenfalls in ein schlechtes Licht.

Andreas Fröhlich liest die Geschichte klasse ein und ich freue mich, dass ich auf der Litcologne Kai Meyer selbst dazu hören darf. Und noch mehr freue ich mich auf den dritten Band, denn die Figuren Rosa und Alessandro gefallen mir gut, gerade weil sie so unterschiedlich in eine ähnliche Rolle gelangt sind. Alessandro wurde schon früh vorbereitet auf seine Nachfolge, Rosa wusste jahrelang nichts von ihrer Herkunft als Arkadierin, nun sind beide eher geduldete Mafiaoberhäupter und müssen sich mit dieser Rolle auseinandersetzen. Dazu die mystische Geschichte der Arkadier – ein wirklich gelungenes Setting. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie unterschiedlich die Geschichten sind, die sich Kai Meyer einfallen lässt. Bislang folgte ich ihm in die Lagune mit Merle, zu den Dschinns und Sturmkönigen und jetzt nach Sizilien. Und die anderen Geschichten stehen ganz weit oben auf meiner Wunschliste.

 

Das zweite positive Hörerlebnis war In der Hitze der Nacht von John Dudley Ball, gelesen von Simon Roden.

Virgil Tibbs reist zufällig durch Wells, als dort ein Mord geschieht. Er wird festgenommen, doch als die Polizei erfährt, dass er ein Cop, spezialisiert auf Mordfälle, ist, nimmt sie zähneknirschend seine Dienste in Anspruch.

Die Kurzfassung klingt eher unspektakulär, das Interessante an der Geschichte ist auch nicht der Krimifall, sondern das Verhältnis der Menschen aus den Südstaaten zu dem schwarzhäutigen Cop. Der Rassismus und wie Tibbs damit umgeht machte für mich die Faszination dieses Hörbuchs aus. Inzwischen weiss ich, dass ich unbedingt auch den Film sehen muß – danke an meine Kollegin, der ich von dem Buch erzählt habe. Werde also die Augen aufhalten, wann er mal wieder gesendet wird.

 

So ganz nebenbei noch gehört habe ich Lügen, die von Herzen kommen von Kerstin Gier (eindeutig viel zu vorhersehbar, ohne jegliche Überraschung und/oder interessanter Begleiterscheinung) und Das verlorene Labyrinth von Kate Moss, nicht ahnend, dass schon mal wieder nach dem Gral gesucht wurde. Hab das Thema wirklich über und so interessant war die Geschichte dann halt auch nicht.

 

Gelesen habe ich – wie erwähnt – nicht viel, aber ein echtes Feel-good-Buch war Mr. Cavendish, I presume und grad beendet habe ich Nette Mädchen beißen nicht von Molly Harper.

Jane Jameson wird entlassen und betrinkt sich aus Frust. Auf dem Heimweg hat sie einen Unfall (naja, sie wird mit einem Hirsch verwechselt und erschossen 😉 ) und wacht anschließend als Vampir auf. Das neue Leben bietet ihr einige Herausforderungen: wie organisiert man seinen Beruf, woher bekommt man Nahrung und wie sagt man es seinen Eltern, insbesondere der Mutter. Und wie reagiert der beste Freund darauf, dass man versucht hat, ihn zu beißen. Hilfreich ist es dabei nicht, dass man gleich des Mordes an einem anderen Vampir angeklagt wird.

Die Geschichte ist sehr nett erzählt, wirkt dabei hin und wieder jedoch etwas unfertig und irgendwie übereilt. Die Figur hat jedoch definitiv Potenzial und ich habe meine Wochenenden schon in schlechterer Gesellschaft verbracht.

 

Aktuelles Buch: Terry Prachett: Unseen academicals